Wenn es um das Beenden von Beziehungen geht, werden Menschen während deines gesamten Lebens für gewöhnlich merkwürdige Dinge tun, die dich durcheinanderbringen und die du nicht wirklich verstehen kannst. Und ein Großteil aller Fragen, die mich täglich erreichen, drehen sich um die Umstände von Trennungen sowie vielversprechenden Dates, aus denen anschließend doch nichts wird, wie zum Beispiel:
- „Wieso hat er/sie nicht zurückgerufen?“
- „Warum hat er mich verlassen?“
- „Weshalb zeigt sie mir die kalte Schulter?“
- „Warum…“
Die Person, mit der du dich getroffen hast, schien im einen Moment total interessiert und zieht sich im nächsten komplett zurück und ist nicht mehr erreichbar. Vielleicht hat sie dir erzählt, dass sich dich liebt und dich kurz darauf abgeschossen. Ihr seid eventuell gerade miteinander warm geworden und nach wenigen Wochen macht er sich mit dem Kindermädchen aus dem Staub. Er verhält sich sehr distanziert und kalt, dennoch sagt er dir ständig, er würde dich lieben. Vielleicht verhält er sich aber auch so, als würde er dich lieben, doch sagt es nie. Vielleicht brennt er mit der Kollegin aus der Buchhaltung durch.
Es gibt endlos viele Gründe, aus denen Beziehungen verblühen und sterben.
Vielleicht wurde er von einem Krokodil gefressen (unwahrscheinlich). Du könntest ihn abgeturnt haben. Vielleicht handelt es sich bei ihm um jemanden mit einer riesigen Bindungsangst. Er könnte insgeheim verheiratet sein, jemand anderen treffen oder ihnen gefällt dein Geschmack nicht. Eventuell wurde es ihm zu langweilig, er wurde traurig und bedrückt und hat sein Leben und dich aufgegeben. Er könnte sich einer Sekte angeschlossen haben. Es könnte eine Quarter-/ Mid-Life oder Late-Life-Crisis vorhanden sein. Vielleicht schmachtet er nach der Kollegin aus der Buchhaltung. Vielleicht gibt es eine geheime Sexfantasie, die er in großem Stil ausleben möchte, ohne dass du davon weißt. Vielleicht hasst er stillschweigend auch Rothaarige. Er könnte auch oberflächlich oder unsicher sein. Du könntest auch zu anhänglich oder anstrengend geworden sein.
Die Möglichkeiten sind an dieser Stelle endlos.
Das schwierigste daran, so viel Zeit und Energie auf das Stellen dieser Fragen zu verwenden, ist, dass die Antworten nichts zur Sache tun. Selbst, wenn du plötzlich die exakte Antwort auf die Frage wüsstest, weshalb man sich von dir getrennt hat oder sich nach einem vielversprechenden Date nicht mehr bei dir gemeldet hat, tut es einfach nichts zur Sache.
Was zählt ist, welche Bedeutung du diesem Ereignis zuschreibst und wie du vorhast, damit umzugehen.
Um voranzuschreiten versteifen sich viele Menschen auf die Suche nach Antworten, so als würden sie die magische Lösung für alle tatsächlichen oder eingebildeten Beziehungsprobleme bereithalten (Ich meine den Begriff „Beziehung“ an dieser Stelle sehr generell, abhängig von den jeweiligen Umständen).
Wie sie auch ausfallen mag, die Antwort gibt uns nur eine neue Möglichkeit, uns selbst im Sog einer kaputten Beziehung weiter fertig zu machen, anstatt aus ihr zu lernen. Wir müssten es nur zulassen.
Zu wissen, was genau vorgefallen ist und /oder einen „Abschluss“ zu finden, ist nicht gleichbedeutend mit einer Lösung für das vorangegangene Geschehnis.
Ich verstehe das. Manchmal haben wir das Gefühl, ein schiefgelaufenes Ereignis zusammenkehren, einen großen Knoten darum schnüren und es entweder beheben oder vergessen zu können, wenn wir doch nur wüssten, was denn tatsächlich geschehen ist. Und genau dieses Verlangen nach Antworten sorgt dafür, dass wir fest in der Vergangenheit stecken bleiben.
Die Wahrheit ist, dass wir es selbst in der Hand haben, wie wir die Vergangenheit auslegen. Tatsächlich ist es das Einzige, worüber wir nach einer Trennung oder einem rätselhaften Verschwinden die Kontrolle haben.
Wir können uns zwischen Gnade oder Gewalt entscheiden. Doch egal, wofür wir uns entschieden, es wird Konsequenzen haben.
Nehmen wir einmal beispielhaft an, ich entschiede mich dazu zu glauben, dass mich mein Lover verlassen hat, weil ich eine schreckliche Person bin, die keine positiven Eigenschaften hat. Null. Nada. Niente. Jeder Augenblick mit mir war die reinste Qual. Ein Leben mit dieser Einstellung wäre absoluter Mist. Wenn ich mich dazu entschiede, werde ich vermutlich in vernichtendem Frust, Selbstmitleid und Depressionen versinken. Viele Tränen und viel Zeit würden verschwendet.
Selbst, wenn mir mein Lover ERZÄHLEN würde, was für ein fürchterlicher Mensch ich in der Beziehung gewesen bin, liegt die Entscheidung über die Sicht der Dinge immer noch bei mir. Ich kann mir seine bitterbösen Worte zu Herzen nehmen oder ich kann mir selbst sagen „naja, das hat halt nicht geklappt“ oder „er hat bezüglich mancher Dinge Recht und mancher Unrecht“ und kann meinen Weg weitergehen.
Ich tue mir selbst solange emotionale Gewalt an, wie ich diese Information zu mehr verwende, als herauszufinden, welcher Teil der Kritik berechtigt ist, diesen zu verbessern und meinen Weg weiterzugehen.
Den Grad des Schmerzes in diesem Moment bestimme ich komplett selbst. Jemanden zu verlieren bringt Trauer mit sich, aber es muss nicht den Rest meines Lebens definieren. Wir haben die Möglichkeit zu entscheiden, welche Teile dieses Ereignisses wir mit in die Zukunft nehmen.
Es ist die Interpretation eines jeden Ereignisses, die ihm jegliche emotionale Bedeutung zuteilt und wir können selbst entscheiden, wie diese Interpretation ausfällt. Das ist Freiheit.
Wie Ayn Rand sagte: „Wir können die Realität ignorieren, doch wir können nicht die Konsequenzen ignorieren, die daraus resultieren.“. Und wenn jemand weg ist, dann ist das die kalte, harte Realität.
Dennoch kannst du das so gestalten wie du möchtest. Du kannst der Freiheit entgegenfiebern. Du kannst erleichtert sein, dich nicht mehr mit seiner Mutter beschäftigen zu müssen. Oder du kannst dich dazu entscheiden, nie wieder zu lieben. Es liegt einzig an dir.
Mein Rat ist es, unabhängig davon was du tust, hör auf, deine Gedanken negativ von jemandem bestimmen zu lassen, nachdem er dich hat fallen lassen.
Mache das Beste daraus, anstatt die emotionale Gewalt aufrechtzuerhalten, indem du dich dazu entscheidest, in negative Denkmuster zu verfallen.
Entscheide dich jetzt dafür, die Suche nach Antworten zu beenden und finde wieder zu dir selbst. Du musst dir selbst treu bleiben.
Du bist die Nummer eins.
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