Wenn eine Beziehung ihr Ende findet, wird man mit einer Flut an Gefühlen überschüttet, die nicht immer leicht zu bewältigen ist. Ärger, Trauer, Reue und viele anderer Aspekte kommen auf, mit denen man sich nun auseinandersetzen sollte.
Aber wo sollte man beginnen? Die meisten Menschen sind in einer Art Schockzustand direkt nach einer Trennung, vor allem dann, wenn man der Verlassene ist. Grundsätzlich gibt es kein Allheilmittel für das gebrochene Herz und die emotionalen Achterbahnfahrten, die eine Trennung mit sich bringt. Die Meinungen dazu, was der richtige Weg für die Verarbeitung einer Trennung ist, gehen weit auseinander. Die Realisten sprechen davon, dass es doch eh abzusehen war, rein statistisch gesehen ist jede zweite Beziehung zum Scheitern verurteilt, warum also trauern. Die Romantiker glauben an eine zweite Chance in der Liebe und hoffen auf einen aufregenden Neuanfang. Die Zyniker lassen sich auf so einen Unfug wie Beziehungen erst gar nicht ein, denn so kann auch kein Herz gebrochen werden. Sollte man doch den Fehler gemacht haben und nun vor den Trümmern einer Beziehung stehen, gilt es einfach so weiterzumachen wie bisher, und die Vergangenheit unbeachtet hinter sich zu lassen. Und ein bisschen Wahrheit liegt in all diesen Ansätzen.
Im Folgenden sind 10 Tipps aufgeführt, die eine gute Basis für eine Zeit bieten, in der man viel reflektiert und versucht zu verstehen, was schief gelaufen ist. Häufig sind es die einfachen Dinge, die den Alltag in dieser Zeit leichter machen können. Auch wenn es keinen Wunderplan gibt, der den Schmerz einer Trennung nehmen kann, so gibt es immerhin Wege, diese Zeit einfacher zu überstehen.
1. Kontakt abbrechen
Dieser Schritt ist so drastisch, wie er klingt. Wenn man verlassen wurde, sollte man die Entscheidung des Partners akzeptieren. Hände weg vom Telefon, keine E-Mails, ja nicht mal eine SMS! Wenn möglich sollten auch Orte vermieden werden, an denen man sich zufällig über den Weg laufen kann.
2. Aufhören nach Gründen zu suchen
Was habe ich falsch gemacht? Was hätte ich anders machen können? Warum habe ich es nicht kommen sehen? Was wäre wenn …? All diese Fragen und Selbstzweifel sind in keiner Weise hilfreich. Es ist wichtig, die aktuelle Situation zu akzeptieren. Was auch immer in der Vergangenheit anders hätte passieren können, es ist nicht so passiert. Und im hier und jetzt führen diese Fragen zu keinem produktiven Ergebnis, dass einen Unterschied machen würde.
3. Es geht nicht um die Anderen
Was wird meine Mutter dazu sagen? Wie machen wir das nun mit unserem Freundeskreis? Wie oft werde ich nun hören: Ich habe es ja gleich gewusst, dass das nix wird! Die Antwort auf diese Fragen ist recht eindeutig: Es spielt keine Rolle! Es geht nicht darum, was die Anderen denken. Es ist keine Schande eine Beziehung zu beenden, und man sollte sich auf keinen Fall dafür rechtfertigen.
4. Die Situation akzeptieren
Ein kurzer Moment am Tag sollte dazu genutzt werden, um die Situation zu verinnerlichen und zu akzeptieren. Es ist, wie es ist und es ist für das Beste! Ein Mantra wie dieses, innerlich wiederholt, oder laut ausgesprochen, kann helfen, die Wahrheit zu akzeptieren.
5. Negative Gefühle vermeiden
Wut und Frust sind ganz klar Teil einer Trennung, aber es sollte auf keinen Fall in eine Flut von negativen Gedanken umschlagen, die sich gegen den Ex-Partner richten. Wenn man sich dem hingibt, schwächt man lediglich sich selbst. Denn man trägt all diese Negativität täglich mit sich, und das kann schwer auf der Seele lasten.
6. Zeit zum traurig sein
Es gibt in einer Trennungsphase keinen Grund seine Gefühle zu verstecken. Eine verlorene Liebe tut weh und schmerzt. Warum also so tun, als sei alles in Ordnung. Es ist wichtig den Gefühlen freien Lauf zu lassen und diese nicht aufzustauen. Unterdrückte Emotionen sind in einer solchen Zeit absolut kontraproduktiv. Es gibt außerdem keinen Grund sich dessen zu schämen. Trauer ist kein Zeichen von Schwäche!
7. Man hat getan, was man kann
Niemand gibt eine ernsthafte Beziehung ohne einen Kampf auf. Was auch immer der Grund war für die Trennung war, man versucht sich zu ändern, man bittet um Verzeihung und bringt Verständnis für den Gegenüber auf. Wenn all diese Dinge nicht ausgereicht haben, um die Trennung zu verhindern, so haben sie immerhin gezeigt, dass die Beziehung einen echten Stellenwert hatte. Es ist wichtig zu verstehen, dass man alles getan hat, was möglich war. Die Fragen nach dem „Was wäre wenn …?“ sollte immer beantwortet werden mit „Ich habe mein Bestes gegeben!“.
8. Dankbar sein
Das Leben ist nicht vorbei, wenn eine Beziehung zu Ende geht. Auch all die guten Dinge, die uns täglich umgeben, verschwinden nicht plötzlich. Wenn man sich vor Augen hält, wie viele gute Dinge einen umgeben, scheint eine Trennung ein wenig in Perspektive gerückt. Das Erstellen einer Liste mit konkreten Punkten, die gut sind und für die man dankbar ist, ist eine tolle Übung. Dabei kann hier alles niedergeschrieben werden was einen glücklich macht und wofür man dankbar ist.
9. Positiv denken
Jeder Tag stellt neue Herausforderungen, egal ob man sich grade in einer Trennung befindet oder nicht. Positives Denken gibt positive Energie und der Alltag ist leichter zu bewältigen. Daher ist es wichtig, dass diese positive Energie aufrechterhalten wird. Ein Mantra, ein Song, ein Gedicht oder ein Bild kann dazu genutzt werden, um ein kleines, morgendliches Ritual zu haben, das positives Denken unterstützt.
10. Lesen
Ein romantischer Film nach dem anderen und nichts als traurige Liebeslieder auf der Songliste sind nicht der ideale Weg, um eine Trennung zu verarbeiten. Lesen hingegen kann eine neue Welt öffnen. Es gibt unzählige Selbsthilfe-Bücher, die sich mit dem Thema Trennungen und Trennungsschmerz beschäftigen. Hier kann man viel dazulernen und erhält einen neuen Blickwinkel.
Niemand sagt, eine Trennung ist jemals einfach, aber sie ist definitiv nicht das Ende der Welt. Die richtige Einstellung zum Leben und ein sicherer Blick in die Zukunft helfen in dieser harten Zeit. Jeder kommt an einen Punkt, an dem er mit Freude im Herzen auf die guten Zeiten zurückblicken kann, und die Vergangenheit akzeptiert hat. Der Weg dorthin mag steinig sein, aber hat definitiv ein Ende.